Software-Agenturen: Wieso gibt es die und wozu eigentlich?

“Schon wieder eine Agentur.” und “Noch so einer mit seiner Software.”

Das geht vielen durch den Kopf, wenn sie auf unsere Seite stoßen oder uns kennenlernen.

Klar, es gibt viele Agenturen, Berater, Consultants, Vertreter …Die Namen sind so vielfältig wie die Angebote. Natürlich kann ich jetzt einfach erzählen, dass wir halt besser sind. Und natürlich sagen das alle anderen Anbieter auch von sich selbst. Daher gebe ich heute einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und erzähle, warum ich steinhauer.software gegründet habe. 

 

Früher…

Nach meiner Ausbildung 2005 habe ich noch kurz die Siemens Abteilung weiter begleitet, bei der ich auch meine ersten Praxiserfahrungen während der Ausbildung sammeln durfte.

Ziemlich schnell verschlug es mich aber zu klassischen Webagenturen. Hier habe ich zwar auch ganz individuelle Webseiten und Dienstleistungen, wie E-Mail-Server, umgesetzt, bin aber auch schnell in den Bereich der web-basierten Geschäftsanwendungen gekommen.

Dabei habe ich wiederholt miterlebt, dass Kunden etwas verkauft wurde, was sie überhaupt nicht wirklich brauchten. Es brachte aber der Agentur Lizenzgeschäfte ein. Und hochpreisige Anpassungen.

Wirklich richtig gepasst hat es für den Kunden irgendwie nie. Das Resultat? Viel Klärungsbedarf, längere Entwicklungszeiten, viel Supportaufwand und nicht wenige Gespräche mit verärgerten Kunden.

Und das, obwohl auf der Verpackung stand: “Einfach anpassbar”. Nachdem ich das Agenturgeschäft als Angestellter durchgespielt habe, ging es für mich in das Beraterleben. “IT-Consultant / Java Developer”.

Keine Angst, wenn das nur nach einem Wortdurchfall für Dich aussieht.

IT-Consulting ist nämlich eine wunderbare Worthülse, in der alles drinstecken kann. Ich habe in der Zeit als “Consultant” (Neudeutsch für Berater) sowohl im Support gearbeitet, programmiert als auch Software- und Netzwerkarchitekturen erstellt.

Und das für die verschiedensten Kunden – von der Luftfahrt über Automobilzulieferer bis hin zu Behörden. Und auch hier sah ich es wieder: Es wurden “fertige Lösungen” verkauft. Die mussten “nur angepasst” werden. Gern auch verklausuliert als: “Das können wir einfach konfigurieren”.

Ein Projekt für eine Versicherung ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Dort habe ich eine schlanke, performante Lösung entworfen und auch eine funktionale Demo entwickelt, die alle Kundenanforderungen erfüllte. Beim ersten internen Review wurde dann angemerkt, dass ich ein bestimmtes Produkt ja gar nicht verwenden würde. Der Kunde hatte jedoch bereits eine Lizenz erworben und hat die Erwartung, dass ich es dann auch verwende.

Ich baute also alles um. Mit dem Resultat, dass es nicht nur deutlich langsamer wurde, sondern auch deutlich komplexer und in Summe teurer. Nach dem Consulting wechselte ich dann die Seiten. Als technischer Teamlead und als Senior Developer war ich nun auf der Auftraggeberseite. Ich sah jetzt, dass andere Agenturen und Berater es nicht anders machten.

 

Was habe ich daraus gelernt?

Es gibt drei Hauptpunkte, die ich in knapp 13 Jahren Festanstellung gelernt habe:

 
Wähle Deine Waffen mit Bedacht

Fertige Software, auch gern mal Standardsoftware genannt, kann Sinn machen, wenn sie unabhängig ausgesucht wurde. Jeder Anbieter wird in 99 % der Fälle sagen: Klar können wir das abbilden.

Das gilt sowohl für die Plattform, die für die Lösung genutzt werden soll, als auch für Software von der Stange, die für konkrete Zwecke, wie zum Beispiel Buchhaltung oder Zeiterfassung, genutzt werden soll. Es gibt hervorragende Lösungen. Sie sollten aber nicht dazu führen, dass die Kunden sich dafür verbiegen müssen.

 
Individuell ist nicht immer teurer

Viele “anpassbare Lösungen” sehen nur auf dem Papier günstiger aus. Hier gilt es genau zu prüfen, was der tatsächliche Aufwand ist, es an die eigenen Anforderungen anpassen zu lassen. Finanziell ist es wichtig, die wiederkehrenden Lizenzkosten zu beachten. Hohe Anpassbarkeit bedeutet oftmals auch komplexere Software und das bedeutet höhere Kosten für den Betrieb.

Oftmals kosten aber auch Dienstleistungen für bestimmte Plattformen ein Premium. Berühmtes Beispiel: SAP. Natürlich kostet individuelle Software auch Geld. Allerdings kommen hier außer Kosten für den Betrieb, keine festen wiederkehrenden Kosten hinzu.

Anpassungen können auch dann noch gemacht werden, wenn es den ursprünglichen Dienstleister nicht mehr gibt, und zwar zu durchschnittlichen Marktpreisen. Was ein großes Plus ist: Da die Software genau auf die Prozesse des Kunden zugeschnitten wurde, spart sie auch Geld, da niemand umgeschult werden muss und weniger Unterbrechungen im Arbeitsablauf notwendig sind.

 
Die Lösung liegt in der gesunden Mischung

Die Frage ist nicht, ob Standardsoftware oder individuelle Lösung. Ziel ist es, die Unternehmung des Kunden effizienter zu machen. Meiner Meinung nach wird dies durch eine geschickte Mischung von fertigen und individuellen Teilen am besten möglich. Wie diese Mischung aussieht, ist extrem vom Kunden abhängig.

 
Wirklich passend bedeutet entspannter Arbeiten

Eine gute Lösung ist es dann, wenn sie “einfach funktioniert”. Also wenn die Anforderungen 100 % umgesetzt wurden und jeder Mensch im Unternehmen sofort versteht und benutzen kann.

Damit sinkt das Stresslevel bei den Mitarbeitenden. Die Arbeit wird besser erledigt. Damit kommt es zu weniger Supportanfragen. Und damit auch zu geringeren Kosten. Eine klassische Win-win-Situation.

 

Und wo bleibt das Warum?

Ok, nach diesem kleinen Exkurs, hier zum Warum: Ich wollte eine Agentur, die die Kunden einfach in den Mittelpunkt stelltKeine vorgefertigte Lösung, die alles können soll und dann doch nichts so richtig kann. Kunden sollten sich nicht verbiegen. Und wir sollten nicht unnötig Software verbiegen.

Mein Fokus soll immer darauf liegen, meine Kunden effizienter, effektiver und erfolgreicher zu machen. Und nicht darauf, dass ich noch eine Lizenz verkaufe und noch mehr Aufwände berechnen kann.

Noch Fragen? Meinungen? Dann buche Dir einen Kennenlerntermin und wir sprechen darüber.

 

 

Autor:

Die größten Schmerzen entstehen zumeist durch manuelle Prozesse. Spätestens wenn Deine Firma wächst, fusioniert oder sich umorientiert, fängt es an, so richtig weh zu tun. Holger Steinhauers Ziel ist es dein Unternehmen mit genau den richtigen digitalen Arbeitsmitteln zu versorgen, die du brauchst, um deinen Mitarbeitenden, Kunden und Dienstleister:innen den Alltag zu erleichtern.