Wieso eigentlich Versicherungen?
Okay für diese Frage muss ich etwas weiter ausholen.
Gehen wir zurück zum Anfang – dem Fachabitur.
Als Klassenbeste und wählerische Person hatte es die Damen von der Berufsberatung nicht leicht mit mir. Wer mich kennt, weiß dass ich sehr anspruchsvoll bin. Ich hatte einen 1,3er Schnitt und Mathe, Physik & Co waren eine 1+. Ich war leiderschaftlich verliebt in die Zahlen UND aber auch ins krass gegensätzliche, der Kunst. Früher wollte ich unbedingt was mit Kunst/Design/ Grafik machen. Doch schnell stellte sich heraus, dass der oldschool Weg mit Stift und Papier hier veraltet war und die Technik mir nicht sonderlich liegt. Unabhängig war das Einkommen der Künstler unbeständig und das hatte ich in meiner Kindheit und Jugend lang genug. Das wollte ich auf keinen Fall.
Als entschied ich mich für die Zahlen.
Die Damen von der Berufsberatung empfahl mir, mich bei Versicherungen und Banken zu bewerben.
Die machen am meisten mit Zahlen, verdienen gut und beständig und es gibt viele wunderbare Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich als Telefon-Angsthase fand das jetzt nicht sooo gut, aber egal. Gesagt, getan. Ich hab mich beworben. Natürlich gleich aufs duale Studium; was in Berlin gar nicht so einfach zu bekommen war.
In der Zeit bei der Debeka habe ich viel gelernt und mich extrem weiterentwickelt.
Mein Geschäftsstellenleiter sagt mir mal: Frau Rohde, als Sie bei uns angefangen haben, waren Sie ein „graues Mäuschen“ und sind heute eine richtige „Vertriebssau“! Damit spielt er auf meine Entwicklung an. Am Anfang hab ich, ungelogen, geheult im Innen und Außendienst, als ich >fremde< Menschen aus meinem Bestand anrufen musste, um Termine zu vereinbaren. Nach knapp 2 Jahren lief ich dann alleine, auch ohne meine Ausbilderin im Kiez rum und ging zu meinen Terminen. Ich habe bis heute immer ehrlich, fair und transparent beraten. Die Vertriebssau wurde ich dadurch, dass die die besten Zahlen abgeliefert habe, da die Kunden SO zufrieden waren, dass sie mich weiterempfohlen haben.
Schnell geriet ich jedoch auch mit meinem Teamleiter und meiner Ausbilderin aneinander, da wir unterschiedliche Vorstellungen einer fairen Beratung und einer guten Teamführung hatten. Der Prüfungsprozess und die Vorbereitung durch meine Teamkollegen meinerseits verlief sehr unglücklich. Viele Faktoren, unter anderem die oben genannten, zeigten mir, dass ich für das Angestelltendarsein nicht gemacht war und meinen eigenen Weg gehen musste.
Gesagt getan.
Im August 2019 bestand ich erfolgreich mit Bestnoten meine Ausbildung und im November 2019 machte ich mich selbstständig als Versicherungsmaklerin. Einer der besten Entscheidungen meines Lebens.
Heute arbeite ich komplett ortsunabhängig, kann mir meine Arbeitszeit frei gestalten, meine Kunden frei aussuchen (inzwischen keine Beamten mehr, sondern Unternehmer und Selbstständige- juhu!) und kann meine Empfehlungen vollkommen unabhängig von dem Druck der Versicherer kundtun.
Ich liebe meinen Job und die Freiheiten, die er mit sich bringt.